Der Chef stellt über seinen Wohlstand eine Zwei-Klassengesellschaft her und dokumentiert seinen höheren Rang und zeigt damit sehr deutlich, auf welcher tieferen Stufe seine Mitarbeiter stehen.
Ein repräsentatives Auto, eine standesgemäße Armbanduhr und maßgeschneiderte Designeranzüge. Es ist nichts gegen angemessenen Stil und dezenten Luxus einzuwenden, aber Sie bewegen sich im Office, und nicht auf einer Oscarverleihung. Wenn Sie Ihren Wohlstand einsetzen, um Neid und Missgunst bei den Mitarbeitern zu produzieren, wird Ihnen bald die Rückendeckung fehlen.
Und außerdem, einem abgehobenen Chef wird ein Mitarbeiter nicht gern seine Ideen mitteilen.
Mitarbeiter schätzen Verlässlichkeit und Berechenbarkeit Ihres Vorgesetzten. Als Führungskraft müssen Sie täglich Entscheidungen treffen. Sie geben die Richtung und die Ziele vor, die Ihr Unternehmen einschlagen soll. Machen Sie sich dazu im Vorfeld Gedanken. Mitarbeiter wissen es zu schätzen, wenn über Ihre Verlässlichkeit Sie als besonnen handelnder Ruhepol erkennbar sind, der Sicherheit, Stabilität und Souveränität ausstrahlt. Einem wankelmütigen und inkonsequenten Chef wird ein Mitarbeiter nicht seine Meinung sagen.
Der Chef hat immer Recht, richtig? Chefs sind unfehlbar, Experten, die sich in jedem Metier auskennen und in allen Bereichen zu Hause sind. Hören Sie auf, immer Recht zu haben. Damit demotivieren Sie Ihre Mitarbeiter und verhindern Kreativität und Ideen. Haben Sie den Mut und das Selbstvertrauen, auch Ihren Mitarbeitern gegenüber zu Ihren Schwächen zu stehen. Das macht Sie menschlich – und hören Sie Ihnen zu. Oft wissen sie tatsächlich einfach besser, wie bestimmte Prozesse funktionieren. Sie sitzen schließlich direkt an der Quelle.
Seien Sie ehrlich und stehen Sie zu Ihrem Wort. Wasser predigen und Wein saufen – damit geben Sie ein schlechtes Vorbild und in der heutigen Arbeitswelt funktioniert diese Taktik längst nicht mehr. Arbeitnehmer brauchen Motivation und Inspiration. Wenn Sie wollen, dass Ihre Mitarbeiter Sie ernst nehmen. Nehmen Sie Ihre Mitarbeiter ernst. Wenn Sie Ideen hören wollen, fragen Sie und hören Sie zu.
Ohne Ihr Team sind Sie Nichts. Das bedeutet, Sie müssen für Ihre Mitarbeiter einstehen und Ihnen den Rücken stärken. Vermitteln Sie einen positiven Teamgeist, in dem alle in einem Boot sitzen und gleichgerichtet an gemeinsamen Zielen arbeiten. Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter Verantwortung zu übernehmen und Ideen einzubringen. Auch wenn eine Abteilung Führung braucht und auch Konflikte von Ihnen nicht gescheut werden, behalten Sie ein offenes Ohr für Ihre Mitarbeiter. Einem Chef, der sich als Besserwisser und Narzisst entpuppt, dem werden keine eigenen Ideen vorgestellt.
Mit harter Hand über ein Team aus Untergebenen regieren, die all das tun, was Sie ihnen auferlegen. Das wär’s doch, oder?! Aber es tötet sämtliche Kreativität und die Bereitschaft, Ideen einzubringen. Mangelnde Wertschätzung und fehlendes Interesse, egozentrierte Kommunikation und hierarchisch geführte Meetings unterbinden Gedankenaustausch, Zusammenhalt, Kreativität und nicht zuletzt den Workflow.
Zeigen Sie Wertschätzung und ehrliches Interesse, seien Sie ein Vorbild mit Ihren Taten und seien Sie einfach Mensch…
Anregungen zur werteorientierte Führung finden Sie in der Bohl Academy.